Siegenia und Hauptschule der Gemeinde Wilnsdorf vereinbaren Kooperation
Beide Partner profitieren – Ziel: Verzahnung von Schule und Wirtschaft in langfristiger Zusammenarbeit
Nach gründlicher Vorbereitung unter Berücksichtigung auch hauptschulspezifischer Erfordernisse konnte jetzt die Kooperationsvereinbarung zwischen der Siegenia-Aubi-KG und der Hauptschule der Gemeinde Wilnsdorf unterzeichnet werden.
Das Unternehmen unterhält bereits Kooperationen zu einigen Schulen anderer Schulformen, für die Hauptschule ist es die erste dieser Art. Ihre Freude darüber brachte die Schulleiterin T.U. Schöllchen zum Ausdruck, insbesondere auch darüber, eine so namhafte, weltweit operierende Wilnsdorfer Firma als Partner zu haben. Die berufliche Orientierung sei ein ganz wesentlicher Punkt der Hauptschularbeit, die Vorbereitung der jungen Menschen auf das Arbeitsleben in und mit Partnerbetrieben eine entscheidende Hilfe.
Herr Wolfgang Weber, Leiter der technischen Ausbildung, erläuterte mithilfe einer Power-Point-Präsentation die Entwicklung der Firma vom führenden örtlichen Unternehmen der Bauzuliefererbranche zum weltweit agierenden Unternehmen mit Standorten in mehreren Erdteilen.
Frau Annette Schumann, Personalreferentin und zuständig für das Ausbildungsmarketing bei Siegenia-Aubi , stellte die Eckpunkte des Vertrages vor. Zielfelder der Zusammenarbeit werden neben Betriebserkundungen und Praktika u.a. auch erweiterte Unterrichtsinhalte sein, z.B. in Deutsch und Mathematik. Im Fachbereich Arbeitslehre (Technik und Wirtschaftslehre) lassen sich konkrete Projekte vielfältiger und authentischer gestalten, wenn die Schüler in der Firma arbeiten dürfen oder Ausbilder bzw. Azubis in die Schule kommen. Hier bieten sich vor allem Arbeitsgemeinschaften oder die im jährlichen Wechsel stattfindende Projektwoche / -phase an mit anschließender Präsentation der Ergebnisse.
Die Firma wird der Schule auch Lehr- und Lernmaterial für 2-jährige Ausbildungsberufe zur Verfügung stellen, die speziell handwerklich bzw. technisch begabten Schülern den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. In diesem Zusammenhang begrüßt es die Schule, dass ihre BUS-Klasse (Betrieb und Schule) ausdrücklich in die Kooperation eingebunden wurde. In dieser Klasse absolvieren Schüler/innen pro Woche 3 Tage Unterricht und 2 Tage ein Praktikum und können bei erfolgreicher Teilnahme nach einem Jahr den Hauptschulabschluss der 9. Klasse erwerben. Sie erhalten damit eine neue berufliche Perspektive, die ihnen vorher unerreichbar erschien. Das schafft neue Motivation, Erfolge werden sichtbar. Der BUS-Schüler Daniel Chrobot ist der erste, der kürzlich sein Praktikum bei Siegenia-Aubi beginnen konnte.
Lehrerin Edith Schultes, an der Hauptschule zuständig für die Berufswahlorientierung, wies ausdrücklich auf die große Unterstützung seitens der Firma schon in der Phase der Vorbereitung dieser Kooperationsvereinbarung hin, wenn es unbürokratisch und pragmatisch darum ging, Praktikantenplätze zu besetzen, Material zur Verfügung zu stellen oder z.B. am „Girls Day“ mehr Mädchen einen Einblick in technische Berufe zu geben als vorgesehen waren.
Sie bat darum, neben all diesen Anstrengungen, Jugendlichen den Weg in technische Berufe zu ermöglichen, auch diejenigen Hauptschulabsolventen nicht aus dem Blick zu verlieren, die die Schule mit der Fachoberschulreife verlassen, die mit guten Abschlusszeugnissen und hoher Sozialkompetenz Ausbildungsplätze in kaufmännischen Bereichen suchen. Auch aus dieser Gruppe könnte das Unternehmen sicherlich motivierte, firmentreue Mitarbeiter/innen gewinnen.
Ein ganz besonderer Dank von Seiten der Schule galt Frau Annette Schumann für die gesamte Organisation und dem technischen Ausbilder Sebastian Daub. Schon im Vorfeld waren sie stets gute und kompetente Ansprechpartner.
( Text: Edith Schultes, 02. 09.2008 )